
Wer ein idyllisches Ausflugsziel abseits vom Massentourismus sucht, der sollte sich unbedingt auf den Weg nach Murtiçi machen.
Fährt man von Side aus die Hauptstraße Richtung Alanya, so kommt etwa 12 Kilo- meter hinter Manavgat, unmittelbar hinter einer Tankstelle, ein Abzweig nach links Richtung Konya.
 Von da an geht es durch die Ausläufer des Taurusgebirge in eine Gegend, die zunehmend bergiger wird. Die gut ausgebaute Überlandstraße führt an ein paar kleinen Ortschaften vorbei und nach circa 39 Kilometer sieht man bereits von weitem den kleinen Ort Murtiçi.
Noch bevor man das Dorf erreicht, zeigt ein unscheinbarer Wegweiser rechts Richtung Wassermühle ( Watermill / Deirmen ). Folgt Ihr diesem Wegweiser, so kommt Ihr auf einen Weg, der diesen Namen eigentlich nicht verdient. Ich bin beim ersten Mal zweimal daran vorbei gefahren, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass dieser steinige und unbefestigte Weg tatsächlich irgendwo hinführen könnte.
Kurz nach dem Verlassen der Hauptstraße geht es direkt nach links unter einer klei- nen Brücke wieder unter der Hauptstraße hindurch. Dann habt Ihr noch etwa drei Kilometer durch den Wald, entlang dem Flüsschen Karpuzçay, vor Euch, die im ersten, maximal zweiten, Gang zu fahren sind.
 Über eine hölzerne Hängebrücke errei- cht Ihr danach die seit dem 17. Jahr- hundert betriebene Wassermühle.
Sie liegt in einem idyllischen Tal, einem wahren Paradies für Wanderer, Naturlieb- haber und Erholung- suchende.

Mehmet Dönmez, In- haber des kleinen
Waldlokals, erklärt Euch gerne wie hier die Nomaden ihre Sesamernte
geröstet und ihr Getreide ge- mahlen haben.

Besonders zu em- pfehlen ist der haus- gemachte Thymian- tee, den Mehmets Frau ganz frisch zu- bereitet. Ich habe selten etwas aroma- tischeres getrun- ken. Die Preise sind sagenhaft günstig.

Bei in Tonpfannen gegrillten Bachfo- rellen, Bauernsalat und Fladenbrot könnt Ihr Euch nun von der Fahrt erholen.
Bei diesem Ausflug kommen auch die Kinder
auf ihre Kosten. So können sie im Ge- birgsbach baden und angeln, oder
mit Esra und ihrer Schwester toben und spielen.
Außerdem gibt es im Karpuzçay Fluss untertassengroße Flusskrebse zu beo- bachten. Für Kurz- weil sorgt auch ein großes Baumhaus, von dem sie eine tolle Aussicht haben. Und ein paar Meter weiter im Wald sind die Ruinen der alten Wassermühle zu be- staunen, die vor Jahren durch eine Überflutung wegge- spült wurden.
Die Wassermühle und das Lokal sind ganzjährig geöffnet und Mehmet Dönmez ist unter 0536 459 6074 und 0242 687 32 53 telefonisch zu erreichen.
Mein Tipp:
Wer gerne in glän- zende Kinderaugen schaut, der sollte der kleinen Esra eine Tafel Schoko- lade mitbringen. Und wer sich et- was Besonderes mit nach Hause nehmen möchte, dem seien die tür- kischen Honigsor- ten empfohlen, die auf dem Rückweg am Straßenrand von Bauernsfrauen angeboten werden. Sie sind naturbelassen, unglaublich lecker und preiswert dazu.
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