Wenn man von Side aus etwa 55 Kilometer die Hauptstraße D 400 in Richtung Antalya fährt und danach der Ausschilderung (nach rechts) etwa 2-3 Kilometer in nördliche Richtung folgt, erreicht man eine der historischsten Stätten der Region.
Die Stadt Perge wurde im 12. und 13. Jahrhundert vor Christus ge- gründet. Lyker und Perser beherrschten zu jener Zeit dieses Gebiet und brach- ten die Stadt als- bald unter ihre Kontrolle.
Im Jahre 334 vor Christus wurde Perge von Alexander dem Großen erobert.
Im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus erlebte die Stadt ihre größte Blüte.
Alle monumentalen Bauwerke dürften aus dieser Zeit stammen.
Das hellenistische Tor, dass im 2. Jahrhundert vor Christus errichtet wurde, besteht aus zwei Türmen und einem huf- eisenförmigen Hof der im Jahre 121 nach Christus ver- ändert und in einen Ehrenhof umge- wandelt wurde. Es wird vermutet, dass die Türme drei Stockwerke hatten und mit einem ke- gelförmigen Dach aus Holz versehen waren. An den inneren Seiten der Wände befinden sich links und rechts je 6 Nischen in denen die Statuen der Götter und der Gründer der Stadt standen. Auf der nördlichen Seite des Hofes gab es einen Triumphbogen mit drei Durchgängen.
Die Agora, Markt- und Versammlungs- platz, wirtschaft- licher und politi- scher Mittelpunkt der Stadt, stammt aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus und hatte eine Größe von 75 75 Meter im Qua- drat.
An den Außensei- ten der Agora be- fanden sich hinter einem Säulengang Läden und diverse Geschäfte, die von den Agoranomas kontrolliert wurden. Sie achteten auf Sauberkeit, die Preise und kontrol- lierten die Waagen.
Das monumentale Nymphäum von Perge befindet sich südlich der Akropolis am Ende der Säulenstraße.
Der U-förmige Bau hatte auf beiden Seiten große Tor- bögen. Auf einer Sockelplatte liegt der Flussgott Kestros. An beiden Seiten des Nymphäums gibt es je eine Nische in der Statuen beklei- deter weiblicher Figuren gefunden wurden. Das Wasser floss unter dem Kestros hindurch und ergoss sich in ein zweites darunter befindliches Becken. Von hier aus floss das Wasser in einen Kanal in der Mitte der Säulenstraße ab und brachte so Kühlung in die Stadt.
Die Thermen von Perge waren das größte öffentliche Bad der Region Pamphylien. Durch den Propy- lon, einem Torbau, gelang man zu den Thermen der Bade- anstalt. Ein Teil des Bades ist die sogenannte Palästra, ein Bau- werk in dem die Wettkampfvorbe- reitungen der Faustkämpfer und Ringer stattfanden. Dort trieben die Leute auch Sport oder Gymnastik und badeten in Basen oder wuschen sich in den Thermen.
Des weiteren gab es ein Frigidarium, ein Kaltbaderaum zur Abkühlung nach dem Saunagang. Die Südseite dieses Raumes ist mit Nischen, Reliefs und Statuen ge- schmückt. Danach kommt das Tepidarium und das Caldarium. In dem Tepidarium herschte eine trockene Raum- temperatur zwischen 30 und 40° Celsius, wo- durch ein gesundes Fieber erzeugt wurde, dass vor- beugend und hei- lend wirkte und ideal zur Regener- ation und zum Auf- bau des Immun- systems war.
Das Caldarium war ein recht mildes Dampf- und Inhalationsbad mit einer Raumtem- peratur von 40 bis 45 ° Celsius. Tepidarium und Cladarium hatten eine Heißlufthei- zung, die nach dem Hypokaustsystem funktionierte. Dabei wurde warme Luft in Kanälen in die Raumwände, unter die Sitzbänke und unter den Boden geführt.
Die Leute gingen damals in die Thermen um sich zu unterhalten und ihre Zeit mit- einander zu verbringen. Sie mussten hierfür auch Eintritt bezahlen. Die Thermen waren vormittags für Frauen und nachmittags für Männer geöffnet.
Seit 1947 werden die Ausgrabungen von türkischen Archäologen durchgeführt, die bis heute viele schöne Gegenstände ans Tageslicht brachten, die Ihr im Museum von Antalya sehen könnt.
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