Etwa 85 Kilometer von Side entfernt liegt in ca. 1250 Meter über dem Meeres- spiegel Selge, die einst wichtigste Stadt der antiken Region Pisidien.
Um nach Selge zu kommen, fährt man von Side Richtung Antalya und biegt nach etwa zwanzig Minuten Autofahrt rechts ab, Rich- tung Beskonak / Selge. Die gesamte Strecke ist gut ausgeschildert. Die Fahrt geht durch den Oluk Köprü Milli Park, dem Nationalpark mit den einzigen ausgedehnten Zypressenwälder in Kleinasiens.
Hier hat sich der Köprülü, der Eurymedon der Antike, sein Bett durch die Ausläufer des Taurusgebirge gegraben. In und um Beskonak werden von diversen Anbietern Rafting Touren angeboten. Hinter Beskonak erreicht man nach kurzer Zeit die antike einbögige Brücke aus der Römerzeit.
Hier hat man einen wahrhaft majestä- tischen Rundblick über die vierzehn Kilometer lange und bis zu 100 Meter tiefe Schlucht. Nach Überquerung der Brücke führt eine unbefestigte Straße nach Selge, dass sich heute Altinkaya nennt.
Aufgrund des Straßenzustandes, der je weiter man nach Selge kommt immer schlimmer wird, kommt man nur langsam voran. Dafür hat man nach fast jeder Kurve einen neuen phantastischen Blick auf eine einzigartige Canyon-Landschaft.
Hobby-Fotografen, Wanderer und Naturliebhaber kommen auf dieser Tour ganz sicher auf ihre Kosten. Wüßte man es nicht besser, man könnte glauben man führe durch einen Nationalpark in den Vereinigten Staaten.
Die Bedeutung dieser Stadt, die erst nach Zahlung eines kleinen Wegezolls betreten werden kann, ist sichtlich verblasst. Dafür findet man hier noch etwas Originalität.
Altinkaya ist heute nur noch eine Dorf- siedlung, deren Bedeutung in der Antike die Gebäu- dereste und die Überbleibsel des Amphitheaters und des Stadions nur erahnen lassen.
Bodenerosionen und diverse Erdbeben führten zur Zerstörung des antiken Theaters.
Für einen kleinen Obolus kann das antike Theater besichtigt werden.
Wer hinauf bis zu den oberen Sitz- reihen klettern will, sollte feste Schuhe und stramme Wa- den haben.
Belohnt wird man mit einem wirklich herrlichen Ausblick.
Was einem aber auch auf Schritt und Tritt auffällt, sofern man mit offenen Augen durch dieses kleine Dorfsiedlung geht, ist die Armut der hier lebenden Menschen.
Man wird häufig angesprochen und Kinder und Frauen bieten Handarbeiten an.
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