
Pünktlich zur Urlaubszeit werden Jahr für Jahr Horrormeldungen über im Urlaub verunglückte deutsche Touristen veröffentlicht. Grund genug um mal ein Kran- kenhaus zu besuchen.
Bewusst habe ich mich für ein staat- liches Krankenhaus entschieden.
Einerseits interes- sierte mich die Ver- sorgungssituation der einheimischen Bevölkerung.
Andererseits hatte ich erfahren, dass "Hotel-Ärzte" Be- legbetten in den privaten Kranken- häuser unterhalten.
Für Einweisungen von Urlaubern erhalten diese Ärzte nicht selten eine Provision.
Begleitet wurde ich von zwei Freunden, die beide exami- nierte Pflegekräfte sind.
Das Manavgat Dev- let Hastanesi befin- det sich auf dem Weg zu den Manav- gater Wasserfällen, links oberhalb der Hastane Caddesi.
Bereits kurz nach unserem Eintreffen wurden wir vom stellvertretenden Verwaltungsleiter begrüßt, der uns be- reitwillig und stolz "sein" Krankenhaus zeigte.
Wir wurden durch die Ambulanz, das Labor, die Röntgen- abteilung und über eine Station geführt.
Dabei erklärte man uns, dass die Klinik 250 Betten unterhält und etwa tausend Patienten hier und in der Poliklinik pro Tag ambulant behandelt.
Die große Anzahl der ambulanten Fälle ist darauf zurück zu führen, dass aufgrund mangelnder Krankenversicherung die Patienten sich meist nur einer Grundversorg- ung unterziehen und sich dann zu Hause auskurieren.
Uns viel sofort auf, dass hier alles blitzblank sauber war. Die
Ausstattung des Labors und der Rön- tgenabteilung steht denen in
deutschen Kliniken dieser Größe nichts nach.
Ärzte und
Pflegeper- sonal tragen Einmal-Handschuhe und ar- beiten mit tropffrei- en
Blutentnahme- systemen und Ein- weg-Spritzen.
Wir alle kamen zu der Überzeugung, dass wir uns hier bedenkenlos be- handeln lassen würden.
Nichts
desto trotz solltet Ihr vor Reise- antritt eine Reise-
Krankenversicherung abschließen, da ein Krankenhausaufent- halt mit
Operation schnell mal ein paar tausend Euro kosten kann.
Außerdem besteht in schwerwiegenden Fällen Anspruch auf einen Rücktransport nach Deutschland.
Mehr Informationen dazu bieten Euch die Reiseveranstalter, der ADAC oder Euer Versicherungsvertreter.
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